Gruppe 12

Heinrich der Löwe im Kloster Pöhlde

 

Personen: Der geächtete Löwe, Abt Ulrich, Pater Kellermeister, Pater Küchenmeister.

Zeit: 1181.

Unter dem Hohenstaufen Friedrich, den die Römer Barbarossa-Rotbart nennen (1152-1190), erlebt das Deutsche Reich seine höchste Blüte. Der Kaiser und sein Vetter, der Braunschweiger Löwe, hielten gemeinsam die Welt in Ordnung. Der Blick Barbarossas ging nach Süden, des Löwen Streben wandte sich dem Norden zu. Und aus dieser Einstellung heraus erwuchs aus der herzlichen Freundschaft langsam tiefster Haß. Wieder und wieder mußte der Kaiser über die Alpen ziehen, um die widerspenstigen Italiener im Zaum zu halten. Beim 5. Römerzug verweigerte der Löwe die Heeresfolge, weil es ihm wichtiger schien den Norden für Deutschland zu sichern. Friedrich erlitt eine Niederlage und kehrte voll Zorn über die Weigerung des Löwen zurück. Er lud ihn wiederholt vor ein Fürstengericht. Der stolze Löwe erschien nicht. Da wurde er 1180 in Würzburg in die Acht erklärt, und damit verlor er alle seine Länder und Würden. Zuerst wehrte er sich. Aber die vielen Feinde brachten ihm den Untergang. Heimat- und friedlos irrte der stolze Löwe durch seine Lande. So stand er im Frühherbst des Jahres 1180 beim Abendläuten vor dem Tor des Klosters Pöhlde und bat um Einlaß. Erst beim gemeinsamen Mahl erkannte Abt Ulrich den Einsamen. Langsam nahm er sein Messer und zerschnitt zwischen sich und dem Löwen das Tischtuch. Da traf ihn ein wildlodernder Blick. "Ehrloser Vasall!   Dunkel der Nacht verklangen die Schritte des Geächteten.

Darsteller:  Rotes Kreuz, Pöhlde.

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