Teilnehmer: siehe Anwesenheitsliste
Beginn: 19:00 Uhr
Ende: 20:30 Uhr
Begrüßung:
Ortsbürgermeister Lückert eröffnet
die sechste Sitzung des Arbeitskreises „Dorferneuerungsplanung Pöhlde“ und
begrüßt die anwesenden Mitglieder sowie die Herren Keller und Mextorf. Weiterhin weist Ortsbürgermeister Lückert auf das Protokoll, den grünplanerischen Beitrag von
Herrn Mextorf und die einzelnen Objektkarteien hin,
die allen Arbeitskreismitgliedern übersandt wurden.
Beratung
Herr Keller führt aus, dass die
Arbeitskreismitglieder aufgefordert wurden, sich mit dem grünplanerischen
Beitrag und dem Dorferneuerungsplanentwurf zu befassen sowie die ihnen
übersandten Objektkarteien zu prüfen. In der heutigen Sitzung sollte für die
öffentlichen Maßnahmen eine Rangfolge festgelegt werden. Den schlechten
Rücklauf der Fragebögen für die Landwirte bedauert er ausdrücklich.
Herr Müller erklärt unter Bezug auf den
grünplanerischen Beitrag von Herrn Mextorf, dass die
vorgeschlagenen Maßnahmen sehr ansprechend und eigentlich die Durchführung
aller Maßnahmen wünschenswert sei. Aufgrund der schlechten Haushaltslage müssen
aber Schwerpunkte gesetzt werden. Besonders hebt er die Gestaltung des
Spielplatzes König-Heinrich-Platz und der Uferbereiche des Mühlengrabens,
einschl. der Bänke, hervor.
Herr Keller ergänzt, dass die Vorschläge sicher ein
Stück weit Vision seien und auch zu einem späteren Zeitpunkt aufgegriffen
werden können.
Ortsbürgermeister Lückert
führt aus, dass die Durchführung der Maßnahmen natürlich auf das Machbare
reduziert werden müsse, auch sei es erforderlich, die Bürger zu beteiligen und
abzufragen, was diese mittragen. Die Planungen von Herrn Mextorf
bezeichnet Ortsbürgermeister Lückert als einen
ordentlichen Beitrag und äußert die Hoffnung, dass evtl. kleinere Maßnahmen
sogar in Eigenleistung ausgeführt werden können.
Herr Mextorf erklärt, dass
es sich hier zunächst um Ideen handele und es noch Spielraum in den technischen
Ausführungen gäbe.
Herr Ohnesorge weist
darauf hin, dass es sich um eine Rahmenplanung handele und die Einzelmaßnahmen
dann exakt geplant werden müssen. Auf die privaten Maßnahmen habe man wenig
Einfluss. Bei den öffentlichen Maßnahmen bestehe eine Gestaltungsmöglichkeit.
Herr Ohnesorge stimmt den Ausführungen von Herrn Lückert zu, dass evtl. kleinere Maßnahmen in Eigenleistung
durchgeführt werden können. Vorstellbar sei dies bei dem Weg an der Beber.
Bezüglich der breiten Grünflächen, insbes. im
Bereich der Pfalzstraße und Lindenstraße, vertreten Herr Ohnesorge
und Herr Heidelberg die Auffassung, dass mit den Grundstückseigentümern wegen
einer Übernahme der Pflegschaft verhandelt werden sollte.
Ortsbürgermeister Lückert
teilt mit, dass die Planungen für Straßenausbaumaßnahmen den
Grundstückseigentümern vorgestellt werden und hier geklärt werden muss, ob
diese bereit seien, Patenschaften für die Grünflächenpflege zu übernehmen. In
der Klosterstraße habe dies nicht funktioniert.
Bürgermeister Walter lobt die im grünplanerischen
Beitrag von Herrn Mextorf zusammengetragenen
Vorschläge, weist allerdings auf diverse Punkte hin, die so nicht wirklich
gewollt sein können: z.B. seien verzinkte Zäune nach
diesem Konzept ausgeschlossen. Bezüglich des Spielplatzes König-Heinrich-Platz
weist Bürgermeister Walter darauf hin, dass dort kein Zaun mehr zum
Mühlengraben vorgesehen ist und vertritt die Auffassung, dass es da mit
Sicherheit Probleme geben werde. Einige Vorschläge, wie z. B. der Parkplatz an
der Kirche, seien hervorragend. Den Ausbauvorschlag für die Lindenstraße mit
der verschwenkten Zufahrt für die südliche Häuserreihe sieht Bürgermeister
Walter kritisch, auch würde sich dann die Abrechnung der Ausbaukosten schwierig
gestalten.
Herr Keller erwidert, dass die Ausbauvorschläge nur
Empfehlungen seien und durch den Dorferneuerungsplan nur ein Rahmen gegeben
werden soll, der auch vom Amt für Landentwicklung akzeptiert und genehmigt
werden muss und somit auch den Zielen der Dorferneuerung entsprechen muss.
Frau Roth bestätigt, dass die Maßnahmen schon eine
gewisse Einstufung haben müssen und ortsbildprägende Vorgaben erfüllen müssen.
Wenn z. B. Kunststofffenster, Betonziegel oder verzinkte Zäune realisiert
werden sollen, dann liegt das in der Entscheidung des Grundstückseigentümers,
allerdings gäbe es dann keine Fördermöglichkeit aus dem Dorferneuerungsprogramm.
Auf entsprechende Anfrage von Bürgermeister Walter
erklärt Frau Roth, dass es u. U. für eine Förderung nicht ausreiche, wenn nur
die Fenster ausgetauscht werden. Wenn z. B. eine Dacherneuerung mit roten
Ziegeln erfolge, aber die Hauswand geklinkert sei, dann werde die
Einzelmaßnahme nicht gefördert.
Auf Hinweis von Herrn Keller teilt Frau Roth mit,
dass Maßnahmen auch in Bauabschnitten durchgeführt werden können und dafür der
Fünf-Jahres-Zeitraum gelte.
Frau Papke weist darauf
hin, dass die max. Zuwendung bei privaten
Antragstellern 25.000 € betrage und dies ein Investitionsvolumen von 84.000 €
pro Objekt bedeute.
Auf entsprechende Nachfrage von Stadtamtsrätin Bührmann erklärt Frau Roth, dass bei der Beantragung von
Maßnahmen in Bauabschnitten keine Verpflichtung/Auflagen in den Bescheid
aufgenommen werden. Eine Rückforderung von Fördermitteln erfolge nicht, wenn
wünschenswerte weitere Bauabschnitte evtl. nicht mehr realisiert werden können.
Bürgermeister Walter bittet die
Arbeitskreismitglieder noch mal eindringlich, sich mit dem grünplanerischen
Beitrag und dem Dorferneuerungsplanentwurf zu befassen, da durch den Plan eine
bindende Wirkung entstehen könne.
Frau Roth erwidert, dass der Dorferneuerungsplan
keine bindende Wirkung habe, sondern Gestaltungsvorschläge beinhalte.
Letztendlich entscheide der Rat der Stadt Herzberg am Harz über die jeweilige
Ausbauvariante.
Frau Roth weist darauf hin, dass Lebensräume und
Freiräume lebenswert gestaltet werden sollen, so dass eine ortsbildprägende
Wirkung erzielt werde.
Ortsbürgermeister Lückert
merkt an, dass Herr Mextorf in seinen Planungen
vorschlägt, ortstypische Gehölze zu verwenden.
Herr Mextorf empfiehlt,
den dörflichen Charakter von Pöhlde wieder mehr hervorzuheben.
Bürgermeister Walter erachtet es als wichtig, dass
Handlungsspielräume erhalten bleiben.
Frau Roth erwidert, dass Herr Keller die
Grundstückseigentümer berät, wie Maßnahmen ortsbild- und dorfbildprägend
geplant werden können. Der Eigentümer könne dann entscheiden, ob er wie
vorgeschlagen investiert oder nicht.
Herr Keller ergänzt, dass die Grundstückseigentümer
oft durch eine andere Sichtweise davon überzeugt werden können, die Maßnahmen
so durchführen, dass sie förderfähig sind.
Frau Roth weist auf Beispiele der Dorferneuerung
hin, wie sich Objekte darstellen, wenn sie ortsbildgerecht hergestellt worden
sind. Herr Keller erklärt, dass diese Beispiele in einer weiteren
Bürgerversammlung so vorgestellt werden sollten und bittet die
Arbeitskreismitglieder, die Planungen auch so den Pöhlder Einwohnern zu
vermitteln.
Frau Roth erklärt, dass nach Vorliegen des
Dorferneuerungsplanentwurfs Gespräche mit dem Amt für Landentwicklung, der
Stadt Herzberg am Harz und den Planern wegen der öffentlichen Maßnahmen geführt
werden müssen. Es sollte festgelegt werden, welche Maßnahmen in dem
5-Jahres-Plan durchführbar sind. So sollten Maßnahmen in die erste Priorität
gelangen, die in dem Förderzeitraum realisierbar erscheinen, wobei der
Arbeitskreis aber immer wieder zusammenkommen und die Prioritäten ändern könne.
Auch besteht die Möglichkeit, nachträglich noch Maßnahmen aufzunehmen. Ziel
sei auch, Maßnahmen noch nach dem 5-Jahres-Zeitraum durchzuführen. Diese können
jetzt mit geplant werden und später könne man dann auf diese Planungen
zurückgreifen.
Auf entsprechende Anfrage von Herrn Müller nach der
Realisierung von Einzelmaßnahmen, wie z. B. Ausbau der Pfalzstraße, erwidert
Ortsbürgermeister Lückert, dass teilweise Vorgaben
schon durch den städtischen Haushalt gemacht werden. Bürgermeister Walter
ergänzt, dass bei Straßenbaumaßnahmen immer eine Beteiligung der Anlieger
vorgeschaltet sei und auch Herr Dzimalle beteiligt
werde, wenn es um Spielplätze gehe.
Frau Roth führt auf Nachfrage von Bürgermeister
Walter aus, dass für die Planung der Straßenbaumaßnahmen die Leistungsphasen 1
bis 4 beauftragt werden können, dies sei nicht zuwendungsschädlich. Hier
brauche kein vorzeitiger Investitionsbeginn beantragt zu werden. Lediglich die
Ausführungsplanung - Leistungsphase 5 – dürfe erst beauftragt werden, wenn eine
Genehmigung des vorzeitigen Investitionsbeginns oder ein Zuwendungsbescheid vorliege.
Frau Roth erklärt, dass evtl. für 2010 noch ein
Zuwendungsbescheid erteilt werden könne, wenn noch Haushaltsmittel zur
Verfügung stehen sollten.
Durch den Arbeitskreis werden für die auf Seite 94 des Dorferneuerungsplanentwurfs genannten öffentlichen Maßnahmen folgende Prioritäten festgelegt.
Es gibt 3 Stufen von Prioritäten:
1. Priorität: hohe Priorität
2. Priorität: wünschenswert
3. Priorität: zurückstellen
|
Lfd. Nr |
Bezeichnung |
Priorität |
|
1. |
Eingrünung Ortsrand Nord |
2. |
|
2. |
Parkplatz Kirche |
1. |
|
3. |
Sanierung Lindenstraße |
1. |
|
4. |
Sanierung Pfalzstraße |
1. |
|
5. |
Gestaltung „Am Mühlengraben“ |
2. |
|
6. |
Spielplatz und Mühlengraben Burgstraße/König-Heinrich-Platz |
2. |
|
7. |
Fußweg an der Beber einschließlich Brückenerneuerung |
3. |
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8. |
Gestaltung „Am Sumpf“ |
3. |
|
9. |
Sanierung Brandenburger Straße |
3. |
|
10. |
Fußweg Gehre bis Mühlenstraße und Verbindungsweg von Brandenburger Straße bis Einfahrt Andres |
2. |
Herr Keller weist darauf hin, dass der Förderrahmen
vom Amt für Landentwicklung vorgegeben werde, wobei eine Änderung der
Prioritäten möglich sei.
Bürgermeister Walter fragt an, ob bei den öffentlichen
Maßnahmen in Bereichen, wo es keine Anlieger gäbe, noch weitere Zuwendungen aus
anderen Förderprogrammen möglich wären.
Frau Roth erwidert, dass es keine weiteren
Fördermöglichkeiten gäbe und es daher bei der 50%igen
Förderung (der Nettokosten) bliebe.
Bürgermeister Walter richtet die Frage an den
Arbeitskreis, ob es wirklich so gewollt ist, die Verbindung von der
Brandenburger Straße bis zur Klosterstraße nicht durchgängig auszubauen,
sondern nur bis zur Kirche.
Herr Arno Ohnesorge bestätigt,
dass nur ein Ausbau bis zur Kirche vorgeschlagen werde. Dadurch solle vermieden
werden, dass diese Verbindung als „Rennstrecke“ genutzt werde. Das Teilstück
von der Kirche bis zur Klosterstraße soll in der jetzigen Ausbauart bleiben und
zusätzlich mit einem Verkehrszeichen „Verbot der Durchfahrt“ versehen werden.
Herr Keller fragt die Arbeitskreismitglieder, wo es
in den beiden Plänen noch Auffälligkeiten gäbe.
Herr Pohl merkt an, dass
er den kleinen Platz Ecke Brandenburger Straße / Mathildenstraße
nicht in den Plänen finde.
Weiterhin bittet Herr Keller die
Arbeitskreismitglieder, die Objektkartei durchzusehen und nach den Sommerferien
zurückzugeben.
Frau Roth bestätigt auf Anfrage von Herrn Keller,
dass für die Antragstellung Kostenangebote ausreichen.
Bürgermeister Walter fragt unter Bezug auf den
Ausbauvorschlag Lindenstraße und die Gestaltung von Kreuzungen, Einmündungen
und Straßenabschnitten (Seite 51 des grünplanerischen Beitrages) an, ob
wirklich beabsichtigt sei, Aufpflasterungen von wenigen Zentimetern
vorzunehmen und äußert seine Bedenken, insbesondere wegen der damit verbundenen
Lärmbelästigung.
Herr Mextorf erwidert,
dass die Pflasterflächen „angehoben“ wirken, aber keine Absätze entstehen
sollen. Nach kurzer Diskussion erklärt Herr Mextorf,
dass die Aufhöhung um wenige Zentimeter wieder
herausgenommen werde.
Ortsbürgermeister Lückert
und Bürgermeister Walter erklären, dass diese Ausbauvorschläge erst mit den
Anliegern diskutiert und Detailfragen mit ihnen geklärt werden müssen.
Herr Keller ergänzt, dass es sich hier nur um Ideen
handele und letztendlich der Rat über den Ausbau entscheiden müsse.
Auf den Hinweis von Herrn Keller bezüglich des
schlechten Rücklaufs der Fragebögen durch die Landwirte bittet Frau Roth die
Arbeitskreismitglieder, die Landwirte noch mal anzusprechen.
Herr Keller führt aus, dass im weiteren Verfahren
dann die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange durchzuführen ist. Nach
der Beratung in den Gremien und der Beschlussfassung durch den Rat der Stadt
Herzberg am Harz wird eine zweite Bürgerversammlung durchgeführt, in der der
genehmigte Dorferneuerungsplan dann vorgestellt wird.
Auf Anfrage von Herrn Ohnesorge
erklärt Stadtamtsrätin Bührmann, dass vor
Antragstellung eine Beratung durch Herrn Keller erfolge. Die
Grundstückeigentümer wenden sich zunächst an die Stadt Herzberg am Harz, die
dann wiederum den Kontakt mit Herrn Keller herstellt. Wenn es sich um Objekte
handelt, die unter Denkmalschutz stehen, dann sollte auch gleich die Untere
Denkmalschutzbehörde beteiligt werden.
Ortsbürgermeister Lückert
schließt die Sitzung des Arbeitskreises um 20:30 Uhr.
Dietlinde Sack
(Protokollführerin)