Dem 1000 jährigen Pöhlde eine glückliche Zukunft  !

 

Im Süden unseres Landkreises Osterode erstreckt sich in nordwest-südöstlicher Richtung eine schöne, vornehmlich mit Laubwald bestandene Hügelkette "der Rotenberg". An seinem Fuße - nach Norden gelegen - erblickt der Wanderer das sinnvoll dem Zuge des Rotenberges sich anpassende Dörfchen "Pöhlde". Wer wird ahnen daß in Pöhlde dem Beobachter eine 1000 Jahre alte Kultur entgegenblickt. In Wirklichkeit werden die ersten Ansiedlungen sogar noch einige Jahrhunderte weiter zurück reichen. Hatten die Sachsenkönige, beginnend mit Heinrich dem Vogler, dieses  schöne Fleckchen Erde zur häufigen Niederlassung erkoren, so ist auch in den späteren Jahrhunderten Pöhlde häufig der Mittelpunkt von großen geschichtlichen Ereignissen gewesen. Und wenn Pöhlde in diesem Jahre auf ein 1000jähriges Bestehen als Dorfgemeinde zurückblicken kann, so muß diese Tatsache den Pöhlder  Einwohner mit Stolz und den Kreis mit Würdigung und Anerkennung der Wahrung und Erhaltung historisch gewordener deutscher Kultur erfüllen. War das Schicksal  Pöhldes in den Jahrhunderten sehr wechselvoll, und hat Pöhlde gute und böse Jahre erlebt, so haben doch seine Bewohner nie das Bewußtsein verloren, Kulturträger in diesem an das Eichsfeld grenzenden wichtigen deutschen Landesteil zu sein und deshalb eine hochbedeutsame Mission für wurzelechtes Heimatgefühl und starken Heimatglauben zu gewährleisten. Es ist deshalb auch kein Zufall, dass bis in die Jetztzeit hinein alle Bestrebungen auf Stärkung des Heimatgefühls auf Förderung kultureller Einrichtungen und Veranstaltungen, ob Jugendertüchtigung oder Bildung und Erziehung, hier stets einen fruchtbaren Boden gefunden haben. Ist der am Rotenberg gelegene Landstrich gerade nicht mit besonderer Fruchtbarkeit gesegnet und mußte deshalb der Pöhlder Bauer in harter Arbeit den Boden fruchtbar gestalten, so ist damit die Landwirtschaft zur wesentlichen Existenzgrundlage der Pöhlder Einwohner geworden; denn die natürlichen Vorbedingungen für industrielle Niederlassungen sind nicht gegeben, und Reichtum und Wohlstand können nicht groß geschrieben werden. Um so mehr sind Bestrebungen zu werten, die auf  Erhaltung und Pflege heimatlichen Brauchtums und alter Kulturstätten gerichtet sind.

Möge Pöhlde auch fernerhin der kulturelle Vorposten im Rotenberger Ländchen bleiben und in Heimatsinn und Heimatliebe mit den aus der Heimat Vertriebenen verwachsen, möge Pöhlde für unseren Kreis ein Vorbild heimatlichen Glaubens und Wertschätzung bleiben, daß die Werke einer großen Vergangenheit dem Kreis und dem deutschen Volk erhalten bleiben. Möge aber auch Pöhlde einem neuen glücklichen Jahrtausend entgegenschreiten.      

Lohmann,  Landrat.

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